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Dem Herzen folgend (ein halbes, chaotisches Jahr)

Wir leben in einem Dorf, das uns völlig fremd ist und in dem jeder jeden kennt. „Werden wir hier überhaupt Freunde finden?“, fragen Maria und ich uns immer wieder. Um die Kinder machen wir uns in dieser Hinsicht zwar keine Sorgen, aber wie wird es uns als Erwachsene ergehen? Werden wir unsere spontane Entscheidung, uns nach der Weltreise hier niederzulassen, irgendwann bereuen?

Hier geht’s zur Doku über unsere Weltreise

Die Schule fängt an und wir begleiten unsere drei Ältesten, als sie sich zum ersten mal auf den Schulweg machen. Sie sind gespannt, haben sich schon lange darauf gefreut, wieder in die Schule zu gehen und neue Freunde zu finden, von denen sie sich nicht nach kurzer Zeit wieder verabschieden müssen. Für Aaron ist es sogar der allererste Schultag. Nach einer kurzen und feierlichen Zeremonie verabschieden wir uns von ihm und schauen ihm nach, während er – auf dem Weg ins Klassenzimmer laufend – vor Stolz mit den anderen Erstklässlern um die Wette grinst.

Unsere Kinder werden in dieser gemütlichen Dorfschule gut aufgenommen und finden schnell Freunde. Durch unsere Weltreise sind sie viel selbstbewusster geworden, und besonders bei einer unserer Töchter macht diese Veränderung einen großen Unterschied aus. Damals in Deutschland war sie etwas unsicher, weil sie sich anders fühlte. Jetzt ist sie auf ihre Individualität stolz, tritt selbstbewusst auf und ist schnell beliebt unter den Mitschülern. Plötzlich geht sie gerne zur Schule, weil sie dort so viele Freunde hat, und muss nicht mehr von uns morgens aus dem Bett gezerrt werden.

Unsere Mietwohnung befindet sich im zweiten Stockwerk eines über 200 Jahre alten traditionellen Holzhauses und ist etwa 70 Quadratmeter groß. Ziemlich klein also, für eine sechsköpfige Familie. Und für norwegische Verhältnisse auch nicht besonders schick. Doch die Umgebung ist wunderschön und das Grundstück, das wir mitbenutzen dürfen, unendlich groß. Genau wie wir es haben wollten also. Eine kleine Wohnung auf dem Land bedeutet viel Natur um uns herum, eine niedrige Miete, und auch wenig Platz für neue Anschaffungen, was uns dazu zwingt, minimalistisch und günstig zu leben.

Einige unserer Freunde und Verwandten können es allerdings nicht ganz nachvollziehen, warum wir unter solchen einfachen Verhältnissen leben möchten. Für sie und viele andere sitzt der Traum von einem großen Eigenheim so tief, dass sie unsere Sehnsucht nach Freiheit und Zeit nicht wirklich nachvollziehen können.

Doch für uns ist das eine einfache Rechnung.

Wer wenig ausgibt, hat mehr Zeit zum Leben, da er einfach weniger arbeiten muss. Und das ist genau das, was wir uns gewünscht haben. Wir verzichten gerne auf eine menge Luxus, um Zeit zu haben. Das wertvollste Gut, was es gibt.

Wenn du und ich alt sind, werden wir es nicht bereuen, dass wir nicht noch mehr Besitz und Geld angehäuft haben. Denn spätestens dann, kurz vor dem Tod, begreifen wir, dass diese Dinge im Endeffekt wertlos sind. Was die meisten Sterbenden allerdings tatsächlich bereuen, ist es, nicht genug Zeit gehabt zu haben, für die Dinge und die Menschen, die ihnen wichtig waren.

Diese Wohnung, kombiniert mit einem einfachen Lebensstil, wird uns hoffentlich helfen, nicht so zu enden. Das ist zumindest der Plan. Unserem Herzen folgen, nicht dem Strom!

Weitere Bilder von unserem Leben auf dem Bauernhof und von unseren Reisen gibt es auf Instagram!

Die Zeit vergeht schnell und unsere kleine Wohnung füllt sich immer mehr mit den neuen Freunden unserer Kinder. Das wiederum füllt unseren Bauernhof mit Leben und es macht uns viel Freude, diese Entwicklung von der Seitenlinie aus zu beobachten. Die Tatsache, dass wir wenig Platz haben, ist zwar manchmal etwas herausfordernd, aber das nehmen wir gerne in Kauf. Denn die Freiheit, die uns unseren neuen, minimalistischen Lebensstil bereitet, ist uns mehr Wert als die Unannehmlichkeiten, die die Enge mit sich bringt.

Doch dann bricht für Maria plötzlich die Welt zusammen. Sie, die eigentlich immer fröhlich ist und für gute Stimmung sorgt, fällt in eine Depression, die über Monate anhält. Sie fühlt sich einsam und alleine. Wird unsicher im Umgang mit anderen Menschen, obwohl sie eigentlich eine der selbstbewusstesten Personen ist, die ich kenne. Sie wird eifersüchtig ohne Grund und fühlt sich wertlos und klein. Ich rede viel mit ihr, tue mein bestes, um ihr zu helfen, aber es bringt alles nichts. Also wird ihre Depression auch für mich zu einer schweren Last. Ich erkenne sie nicht wieder. Und das macht mir große Angst. Wo ist denn das fröhliche, verspielte Mädchen hin, das ich vor 15 Jahren kennengelernt habe? Das Mädchen, das sie in ihrem Inneren immer noch gewesen ist, bis sie in dieses Loch gefallen ist?

Sie versucht es, einen Termin bei einem Psychologen zu bekommen, doch die Wartelisten sind überall sehr lang, also wird das erstmal nichts. Doch dann, völlig überraschend, passiert langsam etwas. Sie redet mit ein paar Freundinnen über das, was sie durchmacht und fängt an auf einem Bauernhof im Nachbardorf ein paar Tage die Woche zu arbeiten. Die vielen Gespräche und die Möglichkeit das Familienleben zwischendurch hinter sich zu lassen und neuen Menschen zu begegnen, hilft ihr Stück für Stück einen klaren Kopf zu bekommen. Sie erkennt ein paar Ursachen und Zusammenhänge und sieht plötzlich einen Ausweg aus der Krise. Es dringt ein kleines bisschen Licht in die Dunkelheit so zu sagen, und alleine dieser kleine Hoffnungsschimmer reicht aus, um ihre Stimmung umzuschwenken.

Ein paar Monate später haben sich ihre Gedankenblockaden komplett gelöst und sie ist wieder ganz die Alte.

Die ersten sechs Monate gehen herum, und es ist bei weitem kein Bilderbuchleben, was wir hier führen. Auch die Kinder und ich haben viele Herausforderungen, weil wir alle, bis auf eins der Mädchen, sehr stark fühlen, sowohl im positiven als auch im negativen Sinne, und weil wir diese Gefühle nicht immer unter Kontrolle haben. Es gibt, häufiger als mir lieb ist, Situationen bei denen ich mich in meiner Rolle als Vater gescheitert fühle, was ehrlich gesagt ein ziemlich beschissenes Gefühl ist. Doch es gibt natürlich auch die schönen Momente, bei denen alles einfach nur gut ist. Und davon zum Glück ziemlich viele. Das Gesamtbild passt also. Es geht uns gut. Es geht voran und es gefällt uns immer besser hier in unserer neuen Heimat.

Eines Abends, kurz nachdem der Winter eingesetzt hat, sitzen Maria und ich vor dem Kamin und denken zurück. “Was wäre, wenn wir unser Haus vor unserer Weltreise nicht verkauft hätten”, sagt sie, “dann wären wir nie und nimmer hier gelandet, oder?”.

Und wir schauen uns beide an, lächeln und sind in diesem Moment einfach nur glücklich darüber, dass unser Leben ein bisschen chaotisch und wild ist. Es ist bei weitem nicht perfekt und in keiner Weise besser als irgendein anderes Leben, aber es ist unser ganz persönlicher Weg geworden, und das ist ein völlig neues Gefühl für uns, das sich toll anfühlt.

Denn es bedeutet, dass unsere Zukunft nicht in Stein gemeißelt, sondern voller Möglichkeiten ist.

Der Film über unsere Weltreise ist jetzt erhältlich. Hier klicken, wenn du ihn kaufen und herunterladen möchtest!

 

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Veröffentlicht von

Thor Braarvig ist Autor, Filmemacher, Hobby-Musiker, Norweger, Dortmunder...

51 Kommentare

  1. Sehr schön geschrieben- und so ehrlich! Danke für diesen tollen Blogpost. Ich bewundere euch sehr!

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  2. Wow! Was für ehrliche Worte!
    Wir stehen auch vor der Herausforderung das Hamsterrad zu akzeptieren oder die Farbe und Form zu verändern. Diese Verantwortung….

    Liebe Grüße, wir folgen nach wie vor interessiert und bewundernd,
    Torsten, Almut & Otto, Willy und Elsa

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  3. Lieber Thor und Familie….

    ich denke es ist völlig ok, sich nach den „Freiheiten“ jetzt etwas eingeengt zu fühlen.
    Aber wie so vieles werdet ihr auch das meistern ! Ihr werdet auch das meistern, da bin ich ganz sicher….und ihr werdet alles tun das Eure Kinder glücklich sind, auch wenn das eventuell noch einmal Veränderungen bedeutet.
    Aber vergesst Euch Beiden nicht dabei, letztendlich bleibt Ihr alleine übrig, die Kinder gehen Ihren weg (völlig okay). Aber der kleine „Durchhänger“ von Maria hat schon gezeigt, das auch Defizite da sind. Schön das alles überwunden ist. Wie gesagt…ich verfolge Euch seit dem Anfang Eurer Reise, finde es toll, aber wie gesagt…vergesst Euch nicht.
    Weiterhin alles Liebe und Gute für Euch aus der alten Heimat Dortmund

    LG Susanne

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  4. Erstens habe ich mich sehr gefreut mal wieder von euch 6 zu hoeren. Dass es eben nicht immer so laeuft wie man gerne moechte….ist es nicht ueberall so, egal wo man lebt? Als Eltern
    versagt man nicht, denn du bist fuer deine Kinder nur begrenzt
    verantwortlich…wenn sie aelter sind wirst du es besser verstehen. Und Zukunftssorgen braucht ihr euch nicht mehr zu machen als alle anderen Menschen. Wie du richtig sagst, ihr braucht euch im Alter keinen Vorwurf zu machen etwas im Leben
    versaeumt oder nicht getan zu haben. Ich spreche mit 70 J. aus
    Erfahrung, auch wir hatten unser Haus verkauft und sind in mehrere Laender gezogen, hatten gute und schlechte Erlebnisse,
    doch hat es unser Leben sehr bereichert. Heute sind wir angekommen und zufrieden und das wuensche ich euch ebenso von ganzem Herzen.

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    • Vielen Dank für deine weißen Worte! Es bedeutet mir sehr viel, dass du deine Erfahrung und deine Gedanken mit uns teilst!

      Ganz liebe Grüße aus Norwegen,
      Thor

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  5. Wie einfühlsam Du das alles aufschreibst macht mir eine Gänsehaut und ich könnte weinen und würde am liebsten Deine Frau in den Arm nehmen.
    Manchmal kommt sie einfach so, die Traurigkeit, und deckt all das schöne wie mit einem Schleier zu.
    „In Guten Wie in schlechten Zeiten“ -ihr habt Euch bewiesen, dass ihr für einander stark seid- DAS ist das wertvollste was du geben konntest!

    (Es ist schön deine kleinen ehrlichen, transparenten, Einblicke lesen zu dürfen- Danke dafür)

    Alles Gute für Euch Alle!
    Nicole

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  6. Lieber Thor,
    Vielen Dank für deine Worte.
    In einer Zeit, in der wir mit Selfies vom perfekten Moment eine perfekte Welt inszenieren, ist es gut auch mal die ehrliche und manchmal nicht ganz so tolle Seite des Lebens zu erfahren.
    So bekommt das Leben wieder mehr Tiefe.
    Euch weiterhin viel Kraft und Mut euren Weg gehen.
    Alex

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  7. Wundervoll geschrieben. Danke für das Teilen dieser doch sehr persönlichen Gedanken und Einblicke in euer Leben! Ihr seid eine tolle Familie. ♡

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  8. Wieder ein wirklich schöner Beitrag. Wir verfolgen eure Abenteuer schon seit fast einem Jahr und haben natürlich auch den tollen Film über eure Weltreise gesehen. Das war sehr inspirierend für uns und hat dazu geführt, dass wir uns auch viele Gedanken darüber machen, was im Leben wichtig ist. Darüber, dass Zeit und Reisen für ein Leben wertvoller sind als Geld und Besitz habe ich auch ein paar Zeilen geschrieben:

    http://futureproofworld.com/zeit-ist-das-neue-geld-weltreise/

    Vielen Dank auf jeden Fall für die schönen Einblicke in euer Leben und viel Spaß und Erfolg weiterhin.

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  9. „Es ist bei weitem nicht perfekt…´´
    Was heißt schon perfekt? Ich sehe viele einsame Menschen in großen Häusern sitzen, welche mit materiellen Dingen voll gestopft sind. Das dicke Auto, in welches sie morgens steigen dürfen, macht das Ganze nicht besser.
    Es bedarf Mut und Stärke, sich gegen den Strom zu stellen und zu sagen, ich mach da nicht mit, weil mir andere Dinge wichtiger sind.
    So viele Menschen klagen darüber, zu wenig Zeit zu haben, aber nur wenige ändern etwas an ihrem Lebensstil.
    Deinen Post, deine ehrlichen Worte habe ich sehr genossen.
    Nie hätte ich mit einer depressiven Verstimmung seitens Maria gerechnet, um so mehr freue ich mich, dass es ihr inzwischen besser geht.
    Ich wünsche euch allen weiterhin alles Glück der Welt. Ihr habt es verdient.
    Liebe Grüße von Heike

    Antworten

  10. Hallo Ihr Sechs,
    ich hätte mir damals gewünscht, daß Ihr den Film nur euch gewidmet hättet! Mit der anderen Familie hatte
    ich mit verlaub gesagt, überhaupt „Nichts am Hut“.Deine persönlichen Gedanken und Einblicke in eure Familie waren mir stets sehr nahe und um so mehr freut es mich jetzt zu erfahren das die „Nachwehen“ eurer Weltreise
    ein erfreuliches Maß an „Normalität“ erreicht haben! Aber das Auf und Ab macht ja erst das Leben aus!
    Ich freue mich für Euch und wünsche deiner Familie alles Gute, Aufgeschlossenheit, Neugier und Freude am Leben!
    Euer Michael

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    • Vielen lieben Dank, Michael! Mich würde interessieren, ob du den Film mittlerweile gesehen hast!? Wer weiß, vielleicht gefällt er dir ja, auch wenn du mit der anderen Familie nicht so viel anfangen kannst?
      LG Thor

      Antworten

  11. Lieber Thor,
    vielen Dank für deine Gedanken – und den „echten“ Einblick, den du in deine Familie gibst. 😉
    Wir sind gerade „nur“ eine 3-köpfige Familie, klein Michel ist grad mal 5 Monate alt, und wir bauen unser Wohnmobil aus, um darin zu reisen und zu leben. Schon bevor ich eure Seite gefunden hatte, stand unsere Entscheidung fest, trotz Baby unabhängig und frei zu leben – und vor allem naturverbunden.
    Ihr habt unsere Entscheidung dann noch unterstützt mit eurem Lebensweg und damit, dass ihr all das geteilt habt.
    Wir sind letztes Jahr auch aus Berlin weggezogen, in ein 10 Häuser Kaff. Da kennt auch jeder jeden. Sehr nett sind sie hier und wir haben Glück, da auch ein Demeter-Milch-Eier-Bauer nebenan seinen Hof hat. Und Platz + wundervolle Natur haben wir hier auch – aber ich kann die Gefühle deiner Frau vollkommen nachvollziehen. Ich fands auch schwer, das alles nicht teilen zu können. Da fühlt man sich schnell allein. Ich hab dann in der nächsten Stadt (ca. 30 min von hier) eine ganz liebe Freundin gefunden, die jetzt zeitweise mit ihrer kleine Tochter bei uns wohnt. Das macht das leben leichter. In zwei Monaten allerdings sind wir dann unterwegs, nach Spanien, Portugal evtl. Marokko und wir ab und an überlegen auch schon, was danach kommt. Wieder in ein Kaff? Wird uns der soziale Kontakt zu gleichgesinnten zu arg fehlen…? Fragen über fragen, worauf ich aber eigentlich raus will: Ihr machts spannend und ich freue mich, wenn du weiter berichtest, wie es euch so ergeht!
    Beste Grüße!
    Sophie

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    • Liebe Sophie,
      es ist spannend zu hören, was euch bewegt und wie euer Leben sich gerade entwickelt! 😊 Deine ganze Fragen kann ich sehr gut nachvollziehen. Genau so ergeht es einem, wenn man loslässt und sich auf die Suche macht. Man stellt Fragen, die man nie zuvor gestellt hat. Und man findet auch viele Antworten! Alles gute euch auf eurem Weg!
      LG Thor

      Antworten

  12. Lieber Thor
    Schön, dass es Maria wieder besser geht und toll, dass ihr das als Familie, aber auch Paar gemeinsam überstanden habt. Ich kann jedes Wort genau nachvollziehen. Mir ging es am Anfang unserer Reise sehr ähnlich. Die „dunklen Wolken“ sind zu dem Zeitpunkt aufgezogen, als ich eigentlich „Sonnenschein“ erwartet habe. Auch meinen tiefsten Respekt vor dir als Partner. Denn nun weiss ich, dass diese Zeit auch für diesen ein unglaublicher Kraftakt ist.
    Aber ich habe das Gefühl, dass die Depression auch einiges positiv verändert hat. Nun sehe ich klarer einen Weg vor mir und zu einigen Fragen habe ich Antworten gefunden.
    Wir wünschen euch als Familie nur das allerbeste für die Zukunft in euerem neuen Leben.
    Liebe Grüsse auch an deine Frau, Daniel

    Vielleicht helfen euch auch nachträglich diese Worte von uns:
    http://lifeforfive.com/depressionen/

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    • Vielen Dank für deine Gedanken und deine Offenheit, Daniel! Ich wünsche dir, dass sich deine und eure Situation weiterhin positiv entwickelt und dass die Reise dir mit der Zeit richtig gut tun wird!
      LG Thor

      Antworten

  13. Ihr Lieben, mir geht es wie so vielen anderen. Ich bin berührt und dankbar für diese schönen und persönlichen Worte. Es ist schön, dass Maria den Aufschwung von alleine gefunden hat. Wir wissen so oft, was uns gut tut, manchmal auch nur unterbewusst, also haben wir es im Bauchgefühl.

    Ich kann nur aus meiner eigenen Erfahrung sprechen, wie schwer es auch in Deutschland ist, einen Therapieplatz zu bekommen. Falls das noch aktuell für Euch ist, kann ich nur wärmstens empfehlen am Ball zu bleiben. Es ist so viel einfacher, in guter Verfassung nach dem/der richtigen Terapeut/in zu suchen als dann, wenn die Hilfe schon dringend nötig wäre.

    Ich wünsche Euch weiterhin aus ganzem Herzen alles Liebe!
    Ihr seid Inspiration pur.

    Antworten

  14. Wow, jedes Mal ist es, als ob Du meine Gefühle und Gedanken aufschreibst. Ich danke dir von Herzen für Deine Ehrlichkeit und euren Mut! Dieses bittere Gefühl, von den Menschen, die einem nahe stehen, nicht verstanden zu werden kennen wir als Familie auch allzu gut. Auch wir haben uns im Bezug auf Lebensweise und Nachhaltigkeit in eine Richtung entwickelt, die von unseren Verwandten mit Abneigung und Spott beobachtet wird. Und auch ich muss immer wieder durch depressive Phasen, die ich Dank Psychologe aber mittlerweile gut händeln kann. Es tut gut von euch inspiriert zu werden und ich ziehe meinen Hut vor eurer Entscheidung, in eine kleine Wohnung zu ziehen. Aber ich kann diese Entscheidung sehr, sehr gut nachvollziehen, denn wenn ich mir anschaue, wieviel Zeit ich damit verbringe, unser großes Haus irgendwie einigermaßen in Schuss zu halten, dann bekomme ich auch immer wieder diese Sehnsucht nach Freiheit und der großen, weiten Welt. Leider ist es bei uns noch nicht soweit. Aber die Träume davon, erhalten mich am Leben! Ich wünsche euch als Familie alles erdenklich Liebe, vor allem Deiner super sympathischen Frau!

    Antworten

  15. Lieber Thor,
    schön, wieder etwas von euch zu erfahren. Man merkt die Ehrlichkeit in deinen Worten. Man liest Schönes und Trauriges von euch. Immer spürt man aber die Lebendigkeit in euch und eure Verbundenheit zueinander. Mein Leben ist auch im Umbruch, anders als bei euch. Das ist mit Einschnitten/Einschränkungen verbunden. Dafür tun sich neue Wege auf und die Lebendigkeit kehrt zurück.
    Ich freue mich auf neue Blogeinträge von euch und hoffe, dass es Maria dauerhaft wieder besser geht.
    Alles Liebe, Ute

    Antworten

    • Liebe Ute,
      vielen Dank für deinen schönen Kommentar! Es ist in der Tat so, dass man sich lebendiger fühlt, wenn im Leben etwas passiert/verändert. Das hast du schön formuliert! Und wir entscheiden uns immer wieder bewusst für ein solches Leben und gegen einen eintönigen und komfortablen Alltag. Ist zwar ein bisschen anstrengender, aber lohnt sich! 😉
      LG Thor

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  16. Hallo Thor,
    ein in vielerlei Hinsicht bewegender Blogbeitrag. Vor allem, wenn man als Kind nicht sehr selbstbewusst war, kaum Freunde hatte und heute noch unter den „Spätfolgen“ in Form von Depressionen und diversen Ängsten leidet.
    Ein Danke an dich fürs Schreiben. Und ein Danke an deine Frau für ihren Mut, dass sie dich das hat schreiben lassen.
    Alles Gute für Euch auf eurem weiteren Weg, Ute

    Antworten

    • Liebe Ute,
      vielen lieben Dank für deinen offenen Kommentar! Es tut mir Leid, zu lesen, dass du heute noch an Spätfolgen deiner Kindheit leidest. Ich hoffe, meinen Artikel hat deine alte Wunden nicht zu sehr aufgerissen und wünsche dir viel innere Heilung in der kommenden Zeit!
      LG Thor

      Antworten

  17. Auch für mich ein Beitrag der mich überzeugt, weil er so authentisch geschrieben ist. Vielen Dank dafür.
    Das Leben ist eben nicht nur bunt und schön, wie es bei manchen anderen so rüber kommt. Egal für welch eine Form, das Leben zu gestalten man sich entschließt: Herausforderungen wird es immer geben!! In diesem eurer Beiträge so ehrlich weitergegeben, bewundernswert.
    Ich wünsche euch viele weitere wunderschöne Momente, und ein glückliches Zusammenleben als Familie.
    Danke für die inspirierenden Blogeinträge. Ich lese sie so gern!
    Alles Liebe für euch.

    Antworten

  18. Lieber Thor,

    deine Worte haben mich sehr berührt. Ich arbeite schon lange als psychoanalytische Pädagogin und habe oft Klienten die mit depressiven Zügen zu kämpfen hatten. Falls es Maria irgendwie helfen sollte kann ich ihr gerne anbieten zu skypen, falls es wieder schlechtere Tage geben sollte. Ich weiß aus Erfahrungen dass solche Phasen immer wieder in Schüben kommen können, aber auch schnell wieder verfliegen. Wie ihr wisst, kann Reden Berge versetzen. Ich finde ihr seid so eine reflexive Familie und ich bewundere euren Mut und Offenheit. Die Wartelisten sind auch bei uns in Österreich nicht zumutbar. Ihr habt viel erlebt und gemeistert und ich bin überzeugt, dass ihr auch dies meistern werdet. Oft hilft es daher eine “fremde Person“ hereinzulassen um Dinge wieder aus einer anderen Perspektive zu sehen und wieder sein Ziel klar vor Augen zu haben, denn dies geht oft verloren udn führt dann zu Achterbahnfahrten der Gefühle, die aber ganz natürlich sind und das Leben auch ausmachen. Denn ohne diese Tiefs gelänge uns gar nicht die Hochs wertzuschätzen und die kleinen Erfolge, die wir tagtäglich als Individuum aber auch als Familie meistern.

    Antworten

    • Liebe Jasmin,
      vielen Dank für deinen schönen Kommentar und für das Angebot! Super lieb von dir! 🙂 Sollte es ihr mal wieder schlecht gehen, melden wir uns!

      Ganz liebe Grüße aus Norwegen,
      Thor

      Antworten

  19. Hej hej…ihr habt das hier unglaublich ehrlich und authentisch beschrieben…das es nicht immer nur rosige Zeiten gibt…das man manchmal auch fürs glücklich sein kämpfen muss und nur selber das „Rad“ drehen kann…eine wunderbare und unglaublich sympathische Familie seid ihr und werde mir bei Zeiten euren Film runterladen…wirklich ganz Wunderbar,das ihr das alles mit uns teilt…danke dafür und euch von Herzen alles alles Liebe da oben im Norden…drück euch unbekannterweise ganz fest…liebe Grüße Ines

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  20. Ich bin auf euch gestossen weil ich zurzeit Krank im Bett liege. Dadurch hatte ich Zeit mit dem Handy einige Instagram Profile anzuschauen.
    Wer ist schon gerne Krank? Nur diesesmal hatte es bei mir etwas gutes 🙂
    Ich bin Dankbar auf eure Seite gestossen zu sein.

    Antworten

  21. Lieber Thor,
    danke für diese so beeindruckenden und ehrlichen Einblicke in Euer Leben! Ja, wir können uns nicht immer aussuchen, wie das Leben mit uns spielt. In den letzten eineinhalb Jahren, während wir Euren Weltreiseblogg verfolgt haben, hatten wir vor, ein drittes Kind zu bekommen und zu fünft in der Elternzeit eine lange Reise zu unternehmen. Aber es sollte nicht sein, wir haben hintereinander drei Kinder verloren, durch zwei Fehlgeburten und eine Totgeburt. Unsere Reise wurde eine ganz andere: nicht durch fremde Länder und Landschaften, sondern in unser Innerstes, zu den Kraftquellen eines jeden einzelnen von uns und zu dem, was uns als Familie zusammenhält. Solch eine Reise sucht man sich nicht aus, aber wenn man sie denn erleben muss, gibt sie dem Leben und dem Familienzusammenhalt eine Tiefe, die man sonst nicht erlebt hätte. Wir können von den schweren Zeiten im Leben nicht immer den Sinn erkennen, aber wir können trotzdem durch sie wachsen und aus ihnen lernen. Ich wünsche Euch, dass auch Eure Krise Euch nur noch fester zusammengeschweißt hat und Euch langfristig Kraft geben wird! Liebe Grüße, Fipps

    Antworten

    • Liebe Fipps,
      vielen Dank fürs Teilen eurer Geschichte. Es tut mir unendlich Leid, dass ihr das durchmachen musstet. Gleichzeitig bin ich beeindruckt davon, wie ihr damit umgeht. Ihr geht gestärkt als Familie aus dieser Krise heraus, und das berührt mich sehr!!! Ich wünsche euch nur das Beste für die Zukunft!

      Ganz liebe Grüße aus Norwegen,
      Thor

      Antworten

  22. Hallo ihr Lieben,danke für den wunderbaren Film,er macht mutig,er öffnet mehr die Augen.Ich selber habe schon häufiger meine Heimat verlassen (bis 18 Tschechien),nun ist es nach mehreren Haltestellen Duisburg:)nächstes Jahr möchte ich mit meinem Mann und Baby nach Bayern ziehen,näher der Heimat,also wieder Mal alles komplett hinter sich zu lassen und neu anfangen.Da ich ein ziemlicher Gefühlsmensch bin,habe ich auch Befürchtungen vor Einsamkeit,anders sein,wie läuft der Job dort etc.,ich kann Maria und ihre dunkle Zeit so sehr gut verstehen,gerade wir Menschen die so fröhlich sind und das Leben so sehr lieben,können sich sehr fremd und verloren fühlen,wenn andere Seiten von uns spürbar werden.Sie lehren uns aber so sehr auf Dauer,auch die sind ein Teil von uns.Und es ist die Angst davor ,was die Traurigkeit vertieft,nicht die Traurigkeit selbst.Wenn wir in Asien oder Zentralamerika in der Natur waren,man hat do viele Erlebnisse und dieses Gefühl der Verbundenheit ist so stark.Auch wenn man oft an fremden Orten ist,fühlt man sich nicht allein.Und dann lebt man wieder in der Stadt und ist oft so entfremdet.Zurück in die Natur kann aber auch bedeuten,zurück zu unserer wahren Natur mit allen Facetten die uns ausmachen,auch die Schattenseiten. Ihr seid so toll,so mutig,so ehrlich,danke dass ihr durch eure Offenheit unsere Leben bereichert.Alles liebe eurer ganzen Familie!Andrea

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    • Hallo Andrea,
      vielen lieben Dank für deinen Kommentar! Und für deine schönen und weisen Gedanken bzw. Ergänzungen zu meinem Artikel! 🙂

      Ich wünsche euch einen tollen Neustart in Bayern!

      Liebe Grüße,
      Thor

      Antworten

  23. Hallo Thor und Familie,

    nach der Diagnose Depressionen und einem langen Aufenthalt in einer Klinik, möchte ich glücklich und zufrieden leben. Auf der Suche danach, bin ich auf Begriffe wie downshifting, Minimalismus und Einfach Leben gestoßen.
    Ich habe meine Arbeitszeit von 37,5 Vollzeit plus 450€ GvB auf 30 Std. reduziert, zur Zeit trenne ich mich durch ausmisten von Ballast, der mich erdrückt. Nur mit Dingen, die zum Leben notwendig sind und das ist nicht die zehnte Hose und das fünfszigste paar Schuhe. Das heißt nicht das ich nur mit hundert Dingen mein Leben bestreiten möchte.
    Bei meiner Suche im Netz bin ich auf deinen Blog gestoßen und finde es bewundernswert, das ihr euer Ding gemacht habt, trotz aller Höhen und Tiefen.
    Ich wünsche euch ein erfülltes Leben.
    Liebe Grüße
    Martina

    Antworten

    • Hallo Martina,
      vielen lieben Dank für die schönen Worte! Ich finde, die Art und Weise, wie du dein Leben gerade änderst, klingt sehr sinnvoll. Ich hoffe du machst damit gute Erfahrungen und ich wünsche auch dir ein erfülltes Leben! 🙂 Schön, dass du uns gefunden hast!
      LG Thor

      Antworten

  24. Wow- ich weiß nicht wie ich hier gelandet bin- Facebook macht es möglich. Gibt es Zufälle? Ich glaube nicht- wir haben uns kurz verpasst. Wir das sind Papa u Mama mit Ilvy (5) u Jakob (4) sind Anfang Juli zurückgekehrt aus Norwegen. 3 Wochen Zelten ohne Plan- einfach nur sein. Wir wohnen im Salzburger Land am Fuße des höchsten Salzburger: dem Großvenediger. Natur- das ist unsers.

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  25. Ein sehr sehr schöner Text!..Ich liebe es deine Texte zu lesen weil sie mir Mut machen, Mut, selbst auch etwas zu verändern und nach dem zu suchen was mich wirklich glücklich macht 🙂 Und vorallem über meine eigene Lebensweise nachzudenken und daran was ich wirklich brauche und was nicht.

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